Longevity-Gynäkologie: Von Kassenhonoraren zu Premium-Business
Intro (2 Minuten)
Hallo Ihr Lieben, heute bin ich wieder am Start mit einer neuen Folge. Ich spreche ja wahnsinnig gern über Geld und über Geldverdienen. Schließlich sollten Ärzte auch gut für Ihre Leistung bezahlt werden. Das finde zumindest ich. Weniger das System. Darum lasst uns darüber reden, welche Geschäftsmodelle sich lohnen. Mein Lieblingsthema ist Longevity.
Das ist neu.
Denn darüber haben wir hier noch nie geredet. Das wird sich ab sofort ändern. Denn was gibt es besseres, als Menschen dabei zu helfen, viel länger gesund, vital und voller Energie zu bleiben. Klar: Krankheiten behandeln ist edel. Aber Menschen präventiv gesund zu erhalten, finde ich auf vielen Ebenen noch erstrebenswerter. – so denn möglich.
Und da kommen wir doch direkt zur Frauengesundheit – und speziell zu den Gynäkologen. Wobei sich alle anderen ruhig auch Gedanken zu machen dürfen.
Denn Frauengesundheit – oder Womens´Health ist der neue Megatrend im der Medzin. Kein Wunder. Hat sich ja lange genug keiner darum gekümmert. Zu komplex. Zu zyklisch. Zu schwierig.
Und so ist Frauengesundheit eine riesen Chance, zum Geld verdienen – so offensichtlich, dass es schon fast verwundert, warum noch nicht alle zugreifen.
Stellt euch vor: Ihr praktiziert seit Jahren gewissenhaft im bewährten System. Krebsvorsorge, symptomatische Behandlung, Kassenabrechnungen. Während ihr euch durch vierzig Patientinnen täglich arbeitet, entstehen parallel völlig neue Geschäftsfelder – direkt vor eurer Nase.
Denn moderne Frauen haben eine interessante Eigenart entwickelt: Sie möchten nicht mehr lediglich erfahren, ob noch alles in Ordnung ist.
Sie verlangen aktive Optimierung ihrer Gesundheit und sind bereit, dafür erheblich zu investieren. Allerdings gehen sie damit nicht zum Gynäkologen oder zur Gynäkologin ihres Vertrauens. Nein, sie gehen zu Privatärzten, zu Heilpraktikern, in Drip-Dpas oder Hormonzentren.
Warum lasst Ihr Euch diesen Markt entgehen? Zumal es sich dabei ausnahmslos um Wahlleistungen handelt. Eure Kassenpatientinnen werden zu Selbstzahlern, weil Ihr moderne Leistungen anbietet, die sie unbedingt wollen.
Heute erläutere ich euch, warum sich hier eine außergewöhnliche Geschäftschance für Gynäkologen auftut – und warum Longevity-orientierte Präventionsmedizin aktuell der eleganteste Weg zu nachhaltiger Praxisentwicklung ist.
Die Kassenpraxis-Realität (4 Minuten)
Beginnen wir mit einem typischen Vormittag in der deutschen gynäkologischen Kassenpraxis. Sieben Uhr dreißig, erste Patientin zur Krebsvorsorge. Fünfzehn Minuten sind eingeplant, doch eigentlich benötigte sie eine Stunde. Sie erkundigt sich nach ihrem unregelmäßigen Zyklus, klagt über chronische Müdigkeit und Schlafstörungen. Was macht ihr? Ihr führt die Vorsorgeuntersuchung durch, hört aufmerksam zu und empfehlt den Besuch beim Hausarzt. Honorar: 28 Euro.
Acht Uhr, nächste Patientin. Menopausale Beschwerden. Sie leidet unter Schlaflosigkeit, Hitzewallungen und fühlt sich, wie sie sagt, "wie eine Achtzigjährige in einem achtundvierzigjährigen Körper." Was könnt ihr anbieten? Standardisierte Hormonpräparate, möglicherweise ein Antidepressivum. Die Patientin verlässt frustriert die Praxis, ihr empfindet ähnlich. Honorar: rund 30 Euro.
Diese Sequenz wiederholt sich vierzig Mal täglich. Vierzig Frauen mit komplexen, individualisierten Bedürfnissen, die eigentlich maßgeschneiderte Lösungen verdienen würden. Das Kassensystem jedoch definiert andere Prioritäten.
Das Resultat ist bekannt: Ein Jahreseinkommen von etwa 150.000 Euro bei fünfzig Wochenstunden und Patientinnen, die sich unzureichend betreut fühlen.
Hier jedoch liegt der entscheidende Punkt: Diese Patientinnen verfügen durchaus über finanzielle Mittel. Sie investieren monatlich locker 200 Euro in online bestellte Nahrungsergänzungsmittel. Sie zahlen 300 Euro für Hormonspeicheltests bei Heilpraktikern. Sie reisen für Nad+-Infusionen in die Schweiz.
Das Kapital ist vorhanden. Es fließt nur nicht in eure Richtung.
Der Women's Health Megatrend (5 Minuten)
Nun zu den erfreulichen Nachrichten: Women's Health erlebt eine beispiellose Renaissance – naja Renaissance ist eigentlich Fals, denn so richtig hat Womens´Health bislag noch niemand interessiert. Wechseljahre im Studium – Fehlanzeige.
Doch das ändert sich jetzt. Denn die Frauen interessieren sich dafür. Und mit der aufkommenden Funktionellen Medizin oder der Longevity Medzin gibt es plötzlich jede Menge fabelhafte Ansätze, um Frauen in Ihrer Kraft zu stärken. Sie mal einer an.
Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Der weltweite Women's Health Markt wird bis 2030 auf 60 Milliarden Dollar geschätzt. Allein deutsche Frauen investieren jährlich über 2 Milliarden Euro in Nahrungsergänzungsmittel – mit steigender Tendenz.
Warum gerade jetzt?
Drei wesentliche Faktoren.
Erstens: Die Generation der Millennials erreicht das mittlere Lebensalter.
Diese Frauen sind es gewohnt, bewusst in ihre Gesundheit zu investieren. Sie überwachen ihren Zyklus mittels Apps, optimieren ihre Ernährung wissenschaftlich fundiert und streben nicht bloß nach Funktionalität, sondern nach optimalem Wohlbefinden.
Zweitens: Das Bewusstsein für hormonelle Gesundheit hat sich fundamental gewandelt. Wissenschaftliche Podcasts, Literatur über Zyklusoptimierung, soziale Medien – hormonelle Gesundheit ist vom Tabuthema zum Mainstream-Diskurs geworden.
Drittens: Die Menopause wird endlich von ihrem Stigma befreit. Frauen begreifen zunehmend: Dies ist keine Endstation, sondern eine Gelegenheit zur Optimierung.
Der entscheidende Punkt: Diese aufgeklärten Frauen finden in Deutschland nach wie vor wenig angemessene Begleitung. Sie konsultieren Frauenärzte, erhalten Standardtherapien oder gar keine Behandlung, und wenden sich anschließend alternativen Anbietern zu.
Betrachtet erfolgreiche Women's Health Praxen in der Schweiz: Diese generieren Jahresumsätze zwischen zwei und 4 Millionen CHF. Mit identischer Grundausbildung wie ihr. Der Unterschied liegt im Verständnis, dass Frauengesundheit weit über Krebsvorsorge und Schwangerschaftsbegleitung hinausreicht.
Die bemerkenswerte Geschäftschance: Von Früherkennung zu Prävention (4 Minuten)
Hier liegt eine Entwicklung, die viele noch übersehen: Moderne Frauen haben das Konzept des "wandelnden Krebsrisikos" für sich abgelehnt. Sie haben keine Lust mehr, ab einem gewissen Alter ausschließlich zu Terminen zu erscheinen, um festzustellen, ob noch alles in Ordnung ist.
Diese Patientinnen – und das ist das Entscheidende – verlangen aktive Prävention und sind bereit, dafür erheblich zu investieren. Während Ihr Euch traditionell auf Früherkennung konzentriert, möchten sie Risikominimierung.
Die moderne Longevity-Forschung liefert dafür unzählige wissenschaftlich fundierte Ansätze.
Schließlich ist die zentrale Erkenntnis der Longevity-Medizin erfrischend simpel: Gesund bleiben ist weitaus besser, als „eventuell“ wieder gesund werden. Und für Euch weitaus lukrativer.
Präventivmedizin beantwortet die Fragen jeder aufgeklärten Frau: Wie optimiere ich meine Vitalität? Wie minimiere ich Krankheitsrisiken präventiv?
Jährlich erreichen in Deutschland 400.000 Frauen das fünfzigste Lebensjahr. Das entspricht einem beträchtlichen Pool von Patientinnen, die für qualifizierte Präventionsmedizin zu zahlen bereit sind. Du das bis in ihre Achtziger.
Nicht für Standardversorgung, sondern für Optimierung – ausnahmslos als Wahlleistung.
Eine moderne Longevity-orientierte Gynäkologie umfasst weit mehr als symptomatische Behandlung. Detaillierte Biomarker-Analysen zur Krebsprävention – nicht nur Tumormarker, sondern inflammatorische Parameter, oxidativer Stress, Telomerlänge. Epigenetische Tests zur Risikoeinschätzung. Mikrobiom-Analysen für die Darm-Hormon-Achse. Präzisionsmedizin basierend auf individuellen Werten.
Das Ziel ist nicht mehr die Bewältigung der Menopause, sondern die Optimierung der nächsten Lebensdekaden. Wer sich mit dieser Longevity-Perspektive auseinandersetzt, erschließt ein völlig neues Geschäftsfeld und entwickelt den perfekten USP. Denn Differenzierung erhöht den Umsatz dramatisch.
Die ökonomischen Parameter? Eine Patientin investiert 300-500 Euro pro Konsultation, erscheint monatlich. Sie erhält eine IHHT, Infusionen, Buttuning, Beratung etc.
Das entspricht 4.000 bis 6.000 Euro jährlich pro Patientin.
Bei hundert Longevity-Patientinnen sprecht ihr von rund 400.000 bis 600.000 Euro zusätzlichem Jahresumsatz. Diese Kalkulation ist durchaus konservativ.
Das Lebensphasen-Konzept (3 Minuten)
Der Wandel liegt in der lebenslangen, optimierenden Begleitung von Frauen – nicht in der bloßen Grundversorgung.
Adoleszenz bis fünfundzwanzig: Zyklusoptimierung statt ausschließlicher Kontrazeption. Wie kann sie ihren natürlichen Rhythmus verstehen und therapeutisch nutzen? Welche nutritiven Interventionen sind sinnvoll? 150 Euro pro Beratung.
Fünfundzwanzig bis fünfunddreißig: Fertilitätsoptimierung. Nicht erst bei manifesten Problemen, sondern präventiv. AMH-Bestimmungen, Lifestyle-Interventionen, gezielte Supplementierung. 250 Euro pro Sitzung.
Fünfunddreißig bis fünfundvierzig: Perimenopause-Management. Die meisten Kollegen ignorieren diese Phase vollständig. Dabei wird hier das Fundament für eine gesunde Menopause gelegt. 200 Euro pro Termin.
Ab fünfundvierzig: Menopause-Optimierung und gesundes Altern. Dies wird eure nachhaltige Einnahmequelle. 300 Euro pro Konsultation.
Der besondere Reiz: Eine Patientin, die mit zwanzig zur Zyklusoptimierung kommt, kann euch drei Jahrzehnte verbunden bleiben. Ihr begleitet sie durch sämtliche Lebensphasen. Das ist medizinisch sinnvoll und wirtschaftlich elegant.
Der Implementierungsweg (2 Minuten)
Wie fangt ihr an? Nicht Umbrüchen, sondern strategisch durchdacht. Erster Schritt: Richtet Euren Blick auf die Komplexität vom Frauengesundheit. Führt ausführliche Individual-Anamnesen durch, veranlasst erweiterte Biomarker-Profile, entwickelt individualisierte Therapiekonzepte.
Zweiter Schritt: Qualifiziert euch weiter. Es existieren exzellente Fortbildungen zu Longevity-Medizin und funktioneller Medizin.
Dritter Schritt: Etabliert eine qualifizierte Infusions-Beratung. Kooperiert mit renommierten Herstellern, die Schulungen anbieten.
Vierter Schritt: Verfeinert eure Kommunikation. Nicht "Behandlung von Wechseljahresbeschwerden", sondern "Longevity-Optimierung für die nächsten drei Lebensdekaden."
Die Investition? 20.000 bis 50.000 Euro für Fortbildungen und eine neue Kommunikationsausrichtung Eurer Praxis. Die Rendite? Ihr könnt euren Praxisumsatz binnen achtzehn Monaten verdoppeln.
Wie sieht es bei euch aus? Differenziert ihr euch bereits? Oder arbeitet ihr noch im Systemmodus?
Wer mehr über Longevity & Health Business wissen will. Bleibt dran am Podcast. Ich freu mich auf Euch. Tschüss...